Dienstag, 14. Dezember 2010
Pause
So, das war's erstmal in Sachen Bike-Geschichten: Ab Weihnachten sind wir drei Montate lang in China - ohne Räder. Seit der letzteren größeren Runde ist wenig passiert, schuld ist der Wintereinbruch mit reichlich Glatteis und Schnee. Immerhin hat es für drei Touren draußen (einmal unendlicher Matsch, zweimal griffige Schneedecke und leichte Minusgrade) und zweimal Spinning (wie immer kurz vorm Kotzen, danach Belohnung in Form eines Saunagangs) gereicht. Wir sehen uns im Frühjahr!
Montag, 15. November 2010
City Marathon
Nachdem ich letzte Woche kein einziges Mal auf dem Bike saß und heute der letzte schöne Tag vor dem Anmarsch eines umfangreichen Tiefdruckgebiets sein sollte, habe ich mir frei gegeben.
Das Ergebnis des Tages: Ich bin, GPS sei dank, die Strecke des Münchner City-Bike-Marathons abgefahren. Start in Schwabing, rechts der Isar raus (hier konnte man die Route nochmal hübsch mit ein paar Trails tunen), links der Isar zurück, auf den Windradhügel und um die Allianzarena und alles war gut und ich war wohl gelaunt und trat auf dem großen Kettenblatt vor mich hin, bis mir mein Körper plötzlich ziemlich in die Fresse haute. Ungefähr zwanzig Minuten hinter der Allianzarena bin ich in ein ziemliches Loch gefallen. Die Tageskilometer-Anzeige auf dem Garmin verhieß nichts gutes: Erst etwas mehr als die Hälfte der Tour war geschafft. Ich aß also alles, was ich hatte, und machte weiter, kam irgendwie im Olympiapark an und fuhr die beiden Schlussrunde auf abgewandelter 24-Stunden-Rennstrecke. Irgendwo hab ich mal gehört, man müsste im Rennen die Park-Runde zweimal fahren. Da man pro Runde dreimal auf den Olympiahügel muss, dappte ich also sechsmal da hoch.
Vollkommen am Sack setzte ich mich nach vollbrachter Marathon-Runde in die U-Bahn zum Marienplatz, denn dort erhoffte ich mir Besserung meines Allgemeinzustand: In der U-Bahn-Unterführung kaufte ich eine schöne große Bratwurst mit reichlich Senf und eine Mega-Brezel. Meine Versicherung, den Heimweg zu schaffen. Ein Spaß war es trotzdem nicht mehr, einmal halb durch München. 104 Kilometer standen am Ende auf dem Tacho und immerhin (Olympiahügel lässt grüßen) 500-irgendwas Höhenmeter. Was war los heute? Vor zwei Wochen lief eine ähnliche Strecke wesentlich besser. Egal. Tagesform oder so. Ich war draußen, hab mich mal wieder so richtig fertig gemacht. Alles gut.
Achso, ich hab hübsche neue Spezilaisten-Schuhe. Und unrasierte Beine.
Samstag, 6. November 2010
Drei-Seen-Tour
Wer hätte das gedacht? Mit der kurzen Hose (ok, dreiviertel lang) im November nochmal in die Berge. Also ab dafür. Zusammen mit diesem jungen Mann...

..., Michael C. aus M. alias Wunnspeed, war ich heute zwischen Tegernsee, Schliersee und Spitzingsee unterwegs. Zu müde jetzt, um ausführlich was zu schreiben, aber dennoch: Geiles Wetter, tolle Aussicht, ein paar kleinere Trails, am Ende ein nicht gefundener Weg und deshalb ein bisschen Improvisation, ein Tegernseer zur Belohnung und ein gelunger Samstag sowieso.
..., Michael C. aus M. alias Wunnspeed, war ich heute zwischen Tegernsee, Schliersee und Spitzingsee unterwegs. Zu müde jetzt, um ausführlich was zu schreiben, aber dennoch: Geiles Wetter, tolle Aussicht, ein paar kleinere Trails, am Ende ein nicht gefundener Weg und deshalb ein bisschen Improvisation, ein Tegernseer zur Belohnung und ein gelunger Samstag sowieso.
Freitag, 29. Oktober 2010
Mittagspause
Heute gab es einen Break-Ride. Was ist ein Break-Ride? Ja, das habe ich erfunden. Hier die offizielle Definition: Ein Break-Ride (dt. Pausen-Ritt) ist eine 60-90 minütige intensive Biketour an einem Arbeitstag, die weder abends nach der Arbeit, womöglich mit Licht (sog. Feierabendrunde) noch früh morgens vor Arbeitsbeginn (sog. Wake-up-Ride) sondern in einer Arbeitspause asbolviert wird. Um die Zeit auch trainignstechnisch schön zu nutzen, sollte man sich so richtig den Vogel rausballern, mindestens muss man die Fingernägel vor Schmerzen in den Lenkergriff krallen. Und zur Belohnung, hier die Überschneidung mit dem so genannten Coffee Ride, gibt es danach ein bisschen braunes Gold. Ansonsten würde man wahrscheinlich, zurück am Schreibtisch, einschlafen.
Auf den Bilder, die ich von der 30-km-Runde mitgebracht habe, ist neben der Tatsache, dass heute wunderschönes Herbstwetter war, zu erkennen:
a) das alte schwarze hat ein Facelift in Form eines neuen Cockpits bekommen
b) ich habe eine neue Porno-Brille und zwar eine Giro Fader.
Freitag, 22. Oktober 2010
Oberbayern One Hundred
Der Plan lautete: Heute eine 100-Kilometer-Straßen-Runde quer durch Oberbayern. Runter bis Bad Aibling kurz vor Rosenheim und auf abgewandelter Route wieder zurück. Ein Blick aus dem Fenster um kurz nach sieben heute Morgen versprach reichlich Spaß: Raureif auf den Dächern, eine veritable Eisschicht auf dem Brunnen in Nachbars Garten. Dafür (sich ankündigender) blauer Himmel! Also sehr viele Klamotten angezogen, die neue Porno-Brille von Giro aufgesetzt, die Trinkflaschen gefüllt und los gings.
Die erste Stunde verlief komplett flach und reichlich zäh. Als es welliger wurde, schienen meine Beine aufzuwachen und ich fühlte mich plötzlich besser. Als ich in Bad Aibling einrollte war es bereits richtig warm geworden. Keine Wolke am Himmel, die Beine liefen. Ich war bester Laune und gönnte mir ein zweites Frühstück in der Dorfbäckerei. Nein, halt, STADT-Bäckerei, denn das Ortsschild weißt Bad Aibling tatsächlich als Stadt aus. Apropos Ortschild: Was das angeht, ist der Oberbayer an sich für jeden Spaß zu haben, wie die obigen Bilder zeigen.
Der Rückweg lief richtig gut, leider hatte ich hier bei der Tourplanung in Mapsource eine etwas zu große Straße gewählt. Es waren reichlich Laster unterwegs, was v.a. an den kleineren Anstiegen kein Spaß war. Aber was heißt schon Anstiege - insgesamt ist die Gegend reichlich flach - bis eben kurz nach Rosenheim die weithin sichtbaren Alpen ziemlich unvermittelt aufragen. Auf dem Garmin standen am Ende 106 Kilometer mit irgendetwas über 400 Höhenmetern. Eine nette Tour, ich habe es echt genossen mal nicht kurz und knackig unterwegs zu sein, sondern einfach stundenlang im Rhytmus dahinzupedalieren. Mal sehen, was das Knie dazu sagt. Ihm zu Liebe hatte ich auf das Fixie verzichtet und stattdessen das schwarze Bike genommen. Mit Fat Albert, Federgabel und Riser-Bar genau das richtige für sowas!
Sonntag, 17. Oktober 2010
Muddy Sunday
Heute war es eindeutig zu nass, um ein Foto zu machen. Das hätte ja bedeutet, das Treffen mit der heißen Badewanne noch weiter hinauszuzögern. Also habe ich einfach unsere heutige Tour gemalt.
Ja, es hat geregnet. Es herrschte das größte Herbst-Scheißwetter, das man sich so vorstellen kann. Weil wir unbedingt raus wollten, haben wir also Regenhose, Regenjacke, Neoprenüberschuhe und Neoprenhandschuhe aus dem Schrank gekramt, sind an die Isar und dann über verschiedene schönere der Isartrails nach Grünwald aufs Hochufer und an der anderen Isarseite wieder zurück gefahren. Die ursprünglich aufs GPS geladene Tour erwies sich leider als bei diesen Bedingungen vollständig masochistisch, aber auch so hat es für 56 Kilometer in dreieinhalb Stunden Fahrzeit gelangt. Insgesamt ein nette Sache, hübsche Trails dabei, danach war erstmal Fahrradputzen fällig. Und zur Belohnung gab es leckeres Rösti, Schweinegeschnetzeltes und ein Flasche Wein.
Es war eine gute Woche. Endlich wieder auf dem Bike. Insgesamt hat es immerhin für sieben Stunden im Sattel gereicht. Ich hoffe, das bald wiederholen zu können.
Montag, 11. Oktober 2010
Just a Joyride
Die letzte Woche habe ich und haben zum Teil wir in London und Oxford verbracht. Für mich ziemlich arbeitsreich und stressig, da war heute Kontrastprogramm nötig: Schnell das wichtigste abgearbeitet und dann zur Mittagspause in den Sattel. Raus aus der Tiefgarage, unsere Straße runter beschleunigt und drüben am Waldrand in den kleinen Doubletrack eingebogen. Danach habe ich mich einfach treiben lasse über die zahllosen kleinen Singletracks im Münchner Randgebiet. Zeillos um die Bäume rum, ein paar Mal im Kreis, nichts schwieriges und alles flach. Genau das richtige für mein Freund, das linke Knie. Ganz langsam sieht das Bein wieder aus, wie es sollte. Beim Biken merke ich nichts, das ist natürlich positiv.
Also, kein besonderer Ride heute, einfach ein kleines bisschen bewegen, ein paar Trails und wertvolle Zeit in der Herbstsonne genießen. Nach 90 Minuten rollte ich wieder durch das Garagentor und wandte mich der Espressomaschine zu.
Ach übrigens, es gibt noch ein paar Bilder vom Rennen in Ischgl, aufgenommen kurz vorm Crash:


Also, kein besonderer Ride heute, einfach ein kleines bisschen bewegen, ein paar Trails und wertvolle Zeit in der Herbstsonne genießen. Nach 90 Minuten rollte ich wieder durch das Garagentor und wandte mich der Espressomaschine zu.
Ach übrigens, es gibt noch ein paar Bilder vom Rennen in Ischgl, aufgenommen kurz vorm Crash:



Sonntag, 22. August 2010
Stand-by

Es dauert noch eine Weile, bis ich wieder locker durch die Gegend gleiten kann. Das Knie muckt vor sich hin, die OP-Wunde ist unter einer dicken Schicht Verband versteckt und meine unbändige Muskulatur eingeengt in eine Gehschiene. Dort macht sie vor allem eines: Abbauen. Das bestätigen auch die Ärzte: Die Muskeln nehmen rapide ab. Nach ein paar eher mühsehligen Übungen habe ich jetzt erstmal gehörigen Muskelkater. Immerhin positiv: Der Verdacht auf Kahnbeinfraktur hat sich nicht bestätigt. Die Verstauchung der Hanwurzel muss trotzdem drei Wochen mit Grips ruhiggestellt werden. Natürlich rechts. Toll. Langsam aber sicher schleiche ich mich aus dem Medikamentencocktail aus Schmerzmitteln gegen Brustprellung und Bein raus, das Antibiotika gegen etwaige Entzündungen muss ich noch ein paar Tage nehmen. Alles langweilige Informationen? Finde ich auch, mich langweiligt diese Sache auch erheblich. Soviel tote Wartezeit bei Ärzten, soviel länger dauert es, von A nach B zu kommen oder diesen Text hier zu tippen. Dabei heitert mich allerdings der Gedanke daran, wie gut ich es den Umständen entsprechend erwischt habe, auf. Bei dem Einschlag hätte die Sache auch ganz anders ausgehen können.
Ich habe in den letzten Tagen viel an die vergangenen Rennen und Bikewochenenden zurückgedacht und bin ein bisschen stolz darauf, was wir in dieser Saison so alles gemacht haben. Außerdem denken wir über die Anschaffung zweier Low-Budget-29er für den Winter nach. Während der Freitagstour bei SiS hab ich die großen Räder mal ausprobiert. Der Unterschied ist wirklich frappierend und birgt zweifelsohne seine Qulitäten. Auf die quirligen 26er will ich sicherlich nicht verzichten, aber eine schöne Ergänzung wäre so ein 29er allemal...
Sonntag, 15. August 2010
Autschn

Das ist das Resultat des gestrigen Ischgl Ironbike: Ein Schleimbeutel weniger, Verdacht auf Kahnbeinfraktur, ein paar weitere Kratzer, aber ein Finish auf der Mittelstrecke (Veranstalterangabe: 50 km, 2.000 Höhenmeter) unter vier Stunden. War es das wert? Sicherlich nicht, aber das hilft jetzt auch nichts. Der Satz, dass Stürze nunmal beim Rennenfahren passieren, ist zwar abgedroschen, letztlich aber doch wahr. Mich hat es in einer ausgewaschenen Rinne rund drei Kilometer vorm Ziel (nach einem ansonsten schönen und gut eingeteilten Rennen) erwischt. Mit einem Bein bin ich dann noch bis Ischgl ins Ziel gefahren. Wäre so etwas weiter oben passiert, hätte ich ein bisschen Heli fliegen dürfen. Die Rennsaison ist damit vorbei, aber das war eh so geplant. Schön war's, auch wenn ich mir das Ende schmerzfreier vorgestellt hatte.
Sonntag, 8. August 2010
S war SiS
Und es war geil! SiS ist das beste Rennen der Welt und heute für mich das, was früher einmal Weihnachten war. Verdammt geil erleben zu können, dass man vor lauter Vorfreude nicht einschlafen kann. Ein Grund dankbar zu sein, wenn man als erwachsener Mensch (ok, das nehme ich zurück, aber immerhin als jemand, der stark auf die 30 zu läuft) die Tage rückwärts zählt. Aber was heißt hier Rennen? SiS ist zwar auch ein Rennen, aber vor allem noch viel mehr. Ein Fest der Liebe am Biken in Zeiten von Bremskennlinien in Hochglanzmagazinen und Einheitscarbonschüsseln, auf denen entweder Cube oder Canyon steht. Haben Sie Fahrstil? An diesem Wochenende definitiv – Woodstock, Wacken, Weidenthal!
Wir waren dieses Jahr zum dritten Mal bei SiS dabei und endlich haben wir uns auch richtig Zeit nehmen können dafür. Am Donnerstagabend haben wir den Bus am Zieldownhill geparkt und uns danach die Bäuche beim Kommando Pfifferling in der Dorfkneipe voll geschlagen. Am Freitag gab’s eine geführte Tour über ein paar Pfälzer Wald Trails. Petra und ich haben uns dabei für die äußerst lebenswerte gemütliche Variante mit ausführlichem Biergartenbesuch entschieden. Als wir zurück auf dem Festivalgelände waren, war dann auch unser Team vollzählig. Neben Matthias aus Sindelfingen waren Judith und Bertram aus Stuttgart und Sven und Christiane aus Karlsruhe mit am Start. Wir kühlten die Kehlen und zogen als es dunkel wurde zur Blockhütte. Schlammbeim sorgten für dirty Rock and Roll – das Bier spritze durch die Menge, die Ohren klingelten und der aktuelle SiS Hit namens S is SiS blieb hinter seinen legendären Vorgängern kein Stück zurück. Betrunken und glücklich fielen wir in die Betten.
Samstag war Renntag, oder eher Rennnacht. Start bei kalendarischem Sonnenuntergang (irgendwann kurz vor 9), Zielschluss bei kalendarischem Sonnenaufgang (ungefähr um sechs Uhr morgens). Bis es abends endlich losging blieb reichlich Zwischenzeit totzuschlagen, in der wir Bier verschenkten, die Kids beim Kinderrennen angefeuert, viel gegessen und ein bisschen geschlafen haben.
Also, das Rennen. Petra, Judith, Sven und Bertram starteten als Schlafentzug statt Schlafanzug II und machten eine große Party draus. Die vier beschimpften alle überambitionierten, tranken mit den Streckenposten und einem Typen im Biene-Maja-Kostüm Bier und waren einfach sehr SiS.
Und Matthias und ich hatten als Schlafentzug statt Schlafanzug I eine saugeile Nacht. Yeah, Rock n Roll, wir haben’s jucken lassen! Im Zweierrhytmus wechselten wir durch, fluchten ab circa halb vier morgens über den Regen, froren und schwitzten und schworen, im nächsten Jahr nur noch zum Bier trinken zu kommen, und hatten um sechs Uhr morgens, wenn wir uns nicht verzählt haben, 14 Runden zu verbuchen, jeder sieben, was zusammen rund 160 Kilometern und jeder Menge Motivationssuche im dunklen Wald entspricht. Ich war bei der Siegerehrung leider zu tot, um wirklich die Rundenzahlen der Schnellsten mitzubekommen, aber ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und sage, dass wir ganz zufrieden sein können.
So, jetzt ins Bett. Schlafen, viel und tief.
Samstag, 31. Juli 2010
Gegen den Rest der Welt


Gerade komme ich nach Hause vom Sauheld Cup - ein Teamrennen in der Nähe von Münsingen auf der Schwäbischen Alb. 2 Stunden im Zweierteam nach 24-Stunden-Reglement (also immer nur einer auf der Strecke) auf einem 3,2-km-Wiesenrundkurs mit 65 Höhenmetern. Für mich lag das Rennen optimal auf dem freitäglichen Nachhauseweg von Tübingen nach München. Und, ich kann berichten: Ich habe die Solo-Klasse gewonnen!
OK, genaugenommen gab es keine Soloklasse. Matthias hat sich nur leider nicht aus dem Büro loseisen können (der Sauheld-Cup ist ein Abendrennen) und so habe ich alleine gegen die Zweierteams meine Runden gedreht. Die Strecke suckte ziemlich: Für ein Crossrennen vielleicht in Ordnung, aber zum Mountainbiken gehören wenigstens ein paar Meter Singletrail, oder? Dank des Regens der letzten Tage wurden die Wiesenwege dann auch noch eine astreinen Pampe, was sämtlichen Startern eine steile Laufpassage bergauf beschehrt hat. Aber ich muss zugeben: Tolle Stimmung an der Strecke, der halbe Ort auf den Beinen!
Das Rennen begann schnell, aber irgendwie habe ich meinen Rhythmus gefunden und auf mittleren Ausdauermodus geschaltet, während mit die Zweierteams großteils um die Ohren flogen. Mir egal, ich hatte meinen Spaß und fuhr friedlich vor mich hin. Die letzte halbe Stunde war nochmal hart, ein bisschen zu schnell gestartet war ich dann vielleicht doch.
Keine Ahnung, ob ich es geschafft, trotz meiner Doppelrenndauer nicht letzter zu werden [Edit: Ja, habe ich - was bin ich doch ein Held]. Ebenso habe ich vollkommen den Überblick verloren, wieviele Runden ich gefahren bin. Im letzten Jahr hat es das Siegerteam auf 18 Runden gebracht. Ich fürchte, das habe ich knapp unterboten [Edit: Ja, habe ich. Es waren 13]. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, stand die Uhr bei 2 Stunden 26 Minuten, als ich ins Ziel kam. Dank eines äußerst unglücklichen Überrundungsrhythmus trat das ein, auf das ich am allerwenigsten Bock hatte - auch noch die letztmögliche Runde fahren müssen. Auf die Ergebnisliste habe ich ebenfalls nicht geschaut, da ich mich so schnell wie möglich nach dem Zieleinlauf auf den Heimweg gemacht habe, wo ich einen Almighurt-Jogurt, ein Glas Heringe von Ikea und ein Weißbier zu mir nahm (hey, was anderes war einfach nicht da, ich war immerhin gerade eine Woche weg und das Hausweib weilt in den US of A). Falls mich jemand sucht in den nächsten Stunden, bin ich mit hoher Wahrscheinlichkeit gerade kotzen.
Sonntag, 25. Juli 2010
Déjà-vu

Dem kleinen Mann mit dem Zahnproblem wird langsam langweilig. Heute hat er vom Sitzrohr des On One aus nämlich wieder genau das gleiche gesehen wie vor einer Woche: Einen Sonntag auf dem Reintal-Trail. Der Grund: Wir hatten was vergessen, oben auf der Hütte und das wollten wir wiederhaben. Und, darauf lege ich wert: Es war nicht meine Schuld, wo ich doch angeblich nie an irgendwas denke. Petra hatte ihr neues Sugoi-Trikot liegen lassen.
Die Tour startete mit einem kleinen Wetterhindernis. Heute morgen sah es am Alpenrand nämlich noch alles andere als schön aus. Um nicht unverrichteter Dinge wieder heimfahren zu müssen, habe ich eine Stunde auf dem Parkplatz gewartet und den Partnach-Klamm-Touris zugeschaut. Dann hielt ich die äußeren Bedingungen für annehmbar und begab mich auf den heute so gut wie leeren (da nassen) Trail. Eine nette kleine Alpentour, inklusive Kaiserschmarrn.
Ach, übrigens, mein neues Cockpit: Syntace Vector Lowrider in der Aluversion, Syntace F119 in 75 mm, Ergon Race Grips. Die wirklich beschissenen Keil-Hörnchen habe ich runtergeschmissen. Und wahrscheinlich werde ich auch erstmal ohne Hörnchen weiterfahren, denn durch die Ergon-Griffe liegen die Hände so angenehm auf, dass ich auf die Bar Ends verzichten kann, was ich mir vor dem Ausprobieren der Ergons ehrlich gesagt gar nicht hätte vorstellen können. Ich habe die Teile jetzt nicht noch einmal abgewogen, aber vielleicht ist die Sache so ja sogar ein Nullsummenspiel und die massigen Griffe schlagen sich nicht negativ im Gesamtgewicht wieder. Der Vector ist in Werksbreite, also ungekürzt, montiert, was ich bequem und fahrtechnisch sehr zuträglich finde. Wirklich gewonnen haben die Fahreigenschaften und der Komfort des Bikes aber v.a. durch den sehr kurzen Vorbau. On One Rahmen bauen sehr lang, ich habe ein 610er Oberrohr, das muss dann eben wieder ausgeglichen werden.


Sonntag, 18. Juli 2010
They call me melon yellow



Petra hat für Zuwachs im Fuhrpark gesorgt. Ihr neues Bike ist fertig, ein sehr sehr geiles Liteville 301, in melonengelbem Custom-Paintjob mit ein paar richtig feinen Teilen dran. Sowas heißt im Jargon der Fachpresse ja neuerdings "Allmountainbike" (...daaaaamals, als ich noch Cross Country Rennen mit 60 Milimeter Federweg vorne und Felgenbremsen gefahren bin, da hatte man im Downhill-Weltcup noch weniger Federweg als heute das Liteville in reduzierter Konfiguration mit sich rumschaukelt. Hah, Kinder...) und um auszuprobieren, wie allmountain-biken so geht, haben wir das neue Pferd im Stall gleich mal einen Tag lang durch die Berge gejagt, genauer gesagt auf der landschaftlich wirklich wunderschönen Reintaltour, die ins Wettersteingebirge zur Reintalangerhütte, einem der "Basislager" für Zugspitz-Besteiger führt. Wie hoch und wie lange? Keine Ahnung, denn dort findet man sich auch ohne GPS und Tacho zurecht :-).
Obwohl wir also einen tollen Tag hatten, bin ich gerade ziemlich erschüttert: Michael Cleveland, einer der SiS-Urgesteine und auch Münchner, ist gestern aufgrund eines Rahmenbruchs beim 12-Stunden-Rennen in Külsheim schwersten gestürzt. Ich kenne den Michael nur flüchtig, unter anderem vom Tegernsee-Marathon vor ein paar Wochen. Jedenfalls ist er ein Top-Typ und wird hoffentlich bald wieder gesund, ich wünsche ihm das jedenfalls von ganzem Herzen! Im Moment liegt er wohl mit schwersten Gesichtsverletzungen auf der Intensivstation in Würzburg.
Rahmenbruch! Kein Fahrfehler, nicht zuviel Risiko, keine Übermüdung in Folge von Selbstüberschätzung, einfach ein paar Rohre Stahl (ich denke, er war mit seinem Stahlbike am Start), die plötzlich nachgeben. Wenn ich so darüber nachdenke, denke ich auch an meine bestimmt vier zerstörten Rahmen zurück. Es waren jedesmal Haarrisse, die ich beim Putzen bemerkt habe, ähnlich war es bei Matthias mit seinen diversen Rahmenbrüchen. Danke dafür!
Montag, 12. Juli 2010
Makin' my day / Alpencross-Nachlese
Es ist Bike-Alltag eingekehrt. Und das ist auch ganz gut so nach den ganzen Abenteuern der letzten Monate. Dabei war die vergangene Woche gar nicht schlecht: Über acht Stunden auf dem Rad, ohne Urlaubstag - ich bin stolz. Am Wochenende war ich auf den Isartrails unterwegs, die, ganz ehrlich, schon nach zweimal Abfahren ein bisschen langweilig geworden sind. Die ersten Kilometer sind ja nett und spaßig, aber der zweite Teil der Strecke bis zum Kloster Schäftlarn - naja. Vielleicht habe ich da aber auch einfach noch nicht die richtigen Trails gefunden.
Außerdem habe ich wie angekündigt das Fixie mal wieder ausgeführt. Gestern Abend, was ein geiler Sommerabend, sind wir nämlich noch in die Stadt gecruist, Surfer gucken am Eisbach, danach größere Mengen Gelato und dann heim, irgendwas im Fernsehen angucken, was einem als Fußballspiel verkauft wurde.
Achso, das optionale Rennen bin ich natürlich, ebenfalls wie bereits angekündigt, nicht gefahren. Weniger wegen dem Fußballspiel, sondern einfach, weil wir Lust auf ein entspanntes Wochenende hatten. Noch vier Wochen bis Schlaflos im Sattel - spätestens dann kommt wieder eine Startnummer ans Bike.
Inzwischen gibt es übrigens Bildmaterial von unserem Alpencross, hier mal in wahlloser Reinfolge:




Außerdem habe ich wie angekündigt das Fixie mal wieder ausgeführt. Gestern Abend, was ein geiler Sommerabend, sind wir nämlich noch in die Stadt gecruist, Surfer gucken am Eisbach, danach größere Mengen Gelato und dann heim, irgendwas im Fernsehen angucken, was einem als Fußballspiel verkauft wurde.
Achso, das optionale Rennen bin ich natürlich, ebenfalls wie bereits angekündigt, nicht gefahren. Weniger wegen dem Fußballspiel, sondern einfach, weil wir Lust auf ein entspanntes Wochenende hatten. Noch vier Wochen bis Schlaflos im Sattel - spätestens dann kommt wieder eine Startnummer ans Bike.
Inzwischen gibt es übrigens Bildmaterial von unserem Alpencross, hier mal in wahlloser Reinfolge:
Dienstag, 6. Juli 2010
Geile Schnitte

Also das Bike, nicht der Typ. Und das obwohl's ne Coladose ist. Nach der Proberunde mit Urs' Singlespeeder am Abend vor dem 24 Stunden Rennen war ich wieder heiß auf schnelle Eingangflitzer. Da muss der Hipster von heute ja zum Glück nur das Fixie aus dem Keller holen. Leider bin ich geradeeinmal geschätzte zwei Kilometer weit gekommen - dann hatte ich nen Durschlag hinten und folglich keine Luft mehr. Ziemlich bald gibt es den nächsten Versuch!
Sonntag, 27. Juni 2010
Im Zeichen der Wurst
Das Futter:

Das Motto:

Das Arbeitsgerät:

Der Bus:

Die Truppe:

Die Dienstkleidung:

„Red Banger Racing“ ist nach einer roten Wurst benannt, die auf einem Alpencross vor vielen Jahren ihren Weg durch Svens Körper rückwärts fand. Und Sven soll nicht der einzige sein, der in diesem Posting kotzen muss.
Ich hatte also die Ehre, mit den Jungs von Red Banger Racing rund um die alten Bekannten Bertram und Urs im Acht-Mann-Team das 24 Stunden Rennen im Münchner Olympiapark zu fahren. Und weil ich so was schon immer mal machen wollte, habe ich natürlich nicht Nein gesagt.
Die Dinge nahmen also ihren Lauf: Standesgemäß leiteten wir das Rennwochenende mit Carboloading in der Breitensportvariante ein, soll heißen: ein gediegenes Pre-Race-BBQ in Urs’ und Sarahs Garten mit ausreichend Hellem.
Als wir bemerkten, auf der offiziellen Starterliste vergessen worden zu sein, hofften wir kurz, doch nicht fahren zu müssen. Dies erwies sich jedoch als frommer Wunsch und so durfte Urs den Teambus doch direkt in die Ostkurve des Olympiastadions stellen, umgeben von Menschen mit eigenen Physiotherapeuten, mitgebrachten Massageliegen und Spinning-Bikes (nein, keine simplen Rollen, ganze Spinningräder) zum Warmfahren. Also genau unser Klientel. Sarah stellte das Radler kalt und wir fühlten uns wie zu Hause.
Um 11.30 Uhr ging dann das Rennen los. Klaus startete und ich stellte mich in die Wechselzone. Sehr nette Menschen dort. Der Durchschnittssportler hatte hier mit Ellbogen und reichlich Verbalattacken zu arbeiten, bis der Teampartner durchs Marathontor in die Wechselzone kam. Dann schnell aufgesprungen, noch ein, zwei Nettigkeiten ausgetauscht („Jetzt mach schon, Du Idiot!“) und los geht’s. Sowieso war dieses Rennen, so cool auch das Fahren an sich war, atmosphärisch das angespannteste, was ich bis jetzt erlebt habe. Die Rangeleien in der Wechselzone sollten auch bei fortgeschrittener Renndauer nämlich nicht besser werden und auch sonst waren ein paar echt unentspannte Typen von der Partie – so zum Beispiel die Pflaume im Zelt neben uns, die ihren Betreuer nach allen Regeln der Kunst in die Ecke gestellt hat, nur weil der kurz den Ersatzakku für Chefs Funzeln suchen musste. Oder der Mensch, nein, ich nenne keine Namen, der uns als Kindergarten bezeichnete, nur weil wir im Achterteam fahren.
Achso, ich wollte ja noch sagen, wie schlimm es war – und wie die Strecke war. Zuerst zur Strecke: Besser als gedacht. Schnell, winklig und dadurch auf ihre Weise wieder anspruchsvoll. Und jetzt das Schlimme: Mein Unheil nahm ab der zweiten Runde, also meiner ersten, seinen Lauf. Auf der zweiten Abfahrt habe ich meine Trinkflasche verloren und um die Zeitvorlage für die erste Wertungsrunde nicht kaputt zu machen, bin ich natürlich weitergefahren. Normalerweise ist das auch vertretbar, waren es doch nur noch sieben Kilometer bis zum Wechsel, doch diesmal hatte ich eindeutig falsch eingeschätzt, wie sehr mir die unglaublich heißen Bedingungen (30 Grad im Schatten und über die meisten Streckenteile pralle Sonne) zu schaffen machen sollten. Entsprechend fühlte ich mich dann auch im Ziel: Meine Atemwege waren komplett ausgetrocknet und ich habe erstmal eine Stunde rumgehustet. Außerdem kündigten sich Kopfschmerzen an, die ich mit einer Tablette zu bekämpfen versuchte. Meine nächsten beiden Runden am späten Nachmittag machten die Sache nicht besser. Ich legte mich also hin, nahm noch eine Tablette, aß etwas. Dann kam die Übelkeit und ich konnte plötzlich (dies sollte für einige Stunden so bleiben) nichts mehr trinken – was bei einem Hitzerennen eher von Nachteil ist. Ich hielt mich in Laufdistanz zum, auch nicht gerade appetitlichen, Klo und war vollkommen verzweifelt. An Fahren war nicht mehr zu denken. Dem Team nützte ich so nichts mehr und Spaß am Rumhängen im Fahrerlager hatte ich natürlich auch nicht mehr. Meine einzige Chance auf Besserung vermutete ich in der heimischen Dusche und einem Bett. Das würde mich zwar um meine Nachtschichten bringen, aber die Möglichkeit bedeuten, am nächsten Tag wieder antreten zu können. Ich war also wirklich gtraurig, das Team im Stich lassen zu müssen, und extrem schlecht gelaunt, als ich einige Zeit nach Anbruch der Dunkelheit die Strecke verließ. Nach Hause habe ich es auf wackligen Beinen dann gerade noch geschafft, bevor ich mich noch einmal mit den zwei Tellern Nudeln von vor drei Stunden befasst habe. Lecker Pasta Racing. Daraufhin fiel ich in einen totengleichen Schlaf, den mein Körper einmal um 5 und schließlich um 7 für beendet erklärte. Kurzer Check: Übelkeit weg, Kopfschmerzen weg, ab in den Olympiapark. Und was war los? Klassischer Fall von Sonnestich, denke ich.
So konnte ich am zweiten Renntag noch drei Runden und die verkürzte Schlussrunde bis auf den Coubertinplatz fahren. – Was auch wirklich gut lief. Je genauer man die Strecke kannte, desto besser wurde sie. Und plötzlich, in irgendeiner meiner letzten Runde kurz nach der Ausfahrt aus dem Waldtrail tauchte das Regenbogentrikot vor mir auf. Hach, dass ich das noch erleben darf! War ich doch tatsächlich als frischer Achterfahrer mit zudem reichlich Schlaf in der vergangenen Nacht auf den Weltmeister im 24-Stunden-Solo-Rennen, Ives Verbruggen, aufgefahren. Verständlicherweise war der Gute schon ziemlich am Arsch, schließlich war er zu diesem Zeitpunkt schon weit über 400 Kilometer solo unterwegs, was ich einfach mal vollständig krass finde. Ein Schulterklopfen, eine Anfeuerung, ein nettes Dankeschön und vorbei war die denkwürdige Begegnung. Ich enteilte, der Weltmeister blieb hinter mir im Staub und ist doch ein Radsportheld wie ich es nie sein werde – riesengroßer Respekt nicht nur vor seiner Leistung, sondern auch vor der aller Solofahrer.
Insgesamt haben wir 47 Runden zurückgelegt, was 512 Kilometern und einer Mittelfeldplatzierung entspricht. In der Nacht lief es bei den Jungs wohl ganz gut, auch wenn wir einen Kettenriss hatten, ein Wechsel nicht klappte und durch meinen zeitweisen Ausfall eben ein Mann weniger zur Verfügung stand.
Das größt mögliche Dankeschön geht an Urs und Sarah, die von der Anmeldung über den Fahrerlagerbus bis zum Pre-Race BBQ alles perfekt organisiert haben – Ihr seid echt super! Unsere Support-Mädels waren ebenfalls perfekt, Ihr habt an der steilen Grasrampe ganze Arbeit geleistet und wart auch sonst eine Riesenhilfe. Und dem Rest der Truppe sei gesagt: Fucking perfect team! Ihr seid der Hammer! Noch besser wäre es, für mich, natürlich gewesen, wenn Petra hätte dabei sein können.
Theoretisch wäre in zwei Wochen das nächste Rennen. Doch gerade verspüre ich leider akute Rad-Unlust. Außerdem kam die Fifa auf die dumme Idee, auf den gleichen Tag ein WM-Endspiel zu terminieren. Ich denke, ich werde besseres vorhaben, als im Kreis zu fahren.

Das Motto:

Das Arbeitsgerät:

Der Bus:

Die Truppe:

Die Dienstkleidung:

„Red Banger Racing“ ist nach einer roten Wurst benannt, die auf einem Alpencross vor vielen Jahren ihren Weg durch Svens Körper rückwärts fand. Und Sven soll nicht der einzige sein, der in diesem Posting kotzen muss.
Ich hatte also die Ehre, mit den Jungs von Red Banger Racing rund um die alten Bekannten Bertram und Urs im Acht-Mann-Team das 24 Stunden Rennen im Münchner Olympiapark zu fahren. Und weil ich so was schon immer mal machen wollte, habe ich natürlich nicht Nein gesagt.
Die Dinge nahmen also ihren Lauf: Standesgemäß leiteten wir das Rennwochenende mit Carboloading in der Breitensportvariante ein, soll heißen: ein gediegenes Pre-Race-BBQ in Urs’ und Sarahs Garten mit ausreichend Hellem.
Als wir bemerkten, auf der offiziellen Starterliste vergessen worden zu sein, hofften wir kurz, doch nicht fahren zu müssen. Dies erwies sich jedoch als frommer Wunsch und so durfte Urs den Teambus doch direkt in die Ostkurve des Olympiastadions stellen, umgeben von Menschen mit eigenen Physiotherapeuten, mitgebrachten Massageliegen und Spinning-Bikes (nein, keine simplen Rollen, ganze Spinningräder) zum Warmfahren. Also genau unser Klientel. Sarah stellte das Radler kalt und wir fühlten uns wie zu Hause.
Um 11.30 Uhr ging dann das Rennen los. Klaus startete und ich stellte mich in die Wechselzone. Sehr nette Menschen dort. Der Durchschnittssportler hatte hier mit Ellbogen und reichlich Verbalattacken zu arbeiten, bis der Teampartner durchs Marathontor in die Wechselzone kam. Dann schnell aufgesprungen, noch ein, zwei Nettigkeiten ausgetauscht („Jetzt mach schon, Du Idiot!“) und los geht’s. Sowieso war dieses Rennen, so cool auch das Fahren an sich war, atmosphärisch das angespannteste, was ich bis jetzt erlebt habe. Die Rangeleien in der Wechselzone sollten auch bei fortgeschrittener Renndauer nämlich nicht besser werden und auch sonst waren ein paar echt unentspannte Typen von der Partie – so zum Beispiel die Pflaume im Zelt neben uns, die ihren Betreuer nach allen Regeln der Kunst in die Ecke gestellt hat, nur weil der kurz den Ersatzakku für Chefs Funzeln suchen musste. Oder der Mensch, nein, ich nenne keine Namen, der uns als Kindergarten bezeichnete, nur weil wir im Achterteam fahren.
Achso, ich wollte ja noch sagen, wie schlimm es war – und wie die Strecke war. Zuerst zur Strecke: Besser als gedacht. Schnell, winklig und dadurch auf ihre Weise wieder anspruchsvoll. Und jetzt das Schlimme: Mein Unheil nahm ab der zweiten Runde, also meiner ersten, seinen Lauf. Auf der zweiten Abfahrt habe ich meine Trinkflasche verloren und um die Zeitvorlage für die erste Wertungsrunde nicht kaputt zu machen, bin ich natürlich weitergefahren. Normalerweise ist das auch vertretbar, waren es doch nur noch sieben Kilometer bis zum Wechsel, doch diesmal hatte ich eindeutig falsch eingeschätzt, wie sehr mir die unglaublich heißen Bedingungen (30 Grad im Schatten und über die meisten Streckenteile pralle Sonne) zu schaffen machen sollten. Entsprechend fühlte ich mich dann auch im Ziel: Meine Atemwege waren komplett ausgetrocknet und ich habe erstmal eine Stunde rumgehustet. Außerdem kündigten sich Kopfschmerzen an, die ich mit einer Tablette zu bekämpfen versuchte. Meine nächsten beiden Runden am späten Nachmittag machten die Sache nicht besser. Ich legte mich also hin, nahm noch eine Tablette, aß etwas. Dann kam die Übelkeit und ich konnte plötzlich (dies sollte für einige Stunden so bleiben) nichts mehr trinken – was bei einem Hitzerennen eher von Nachteil ist. Ich hielt mich in Laufdistanz zum, auch nicht gerade appetitlichen, Klo und war vollkommen verzweifelt. An Fahren war nicht mehr zu denken. Dem Team nützte ich so nichts mehr und Spaß am Rumhängen im Fahrerlager hatte ich natürlich auch nicht mehr. Meine einzige Chance auf Besserung vermutete ich in der heimischen Dusche und einem Bett. Das würde mich zwar um meine Nachtschichten bringen, aber die Möglichkeit bedeuten, am nächsten Tag wieder antreten zu können. Ich war also wirklich gtraurig, das Team im Stich lassen zu müssen, und extrem schlecht gelaunt, als ich einige Zeit nach Anbruch der Dunkelheit die Strecke verließ. Nach Hause habe ich es auf wackligen Beinen dann gerade noch geschafft, bevor ich mich noch einmal mit den zwei Tellern Nudeln von vor drei Stunden befasst habe. Lecker Pasta Racing. Daraufhin fiel ich in einen totengleichen Schlaf, den mein Körper einmal um 5 und schließlich um 7 für beendet erklärte. Kurzer Check: Übelkeit weg, Kopfschmerzen weg, ab in den Olympiapark. Und was war los? Klassischer Fall von Sonnestich, denke ich.
So konnte ich am zweiten Renntag noch drei Runden und die verkürzte Schlussrunde bis auf den Coubertinplatz fahren. – Was auch wirklich gut lief. Je genauer man die Strecke kannte, desto besser wurde sie. Und plötzlich, in irgendeiner meiner letzten Runde kurz nach der Ausfahrt aus dem Waldtrail tauchte das Regenbogentrikot vor mir auf. Hach, dass ich das noch erleben darf! War ich doch tatsächlich als frischer Achterfahrer mit zudem reichlich Schlaf in der vergangenen Nacht auf den Weltmeister im 24-Stunden-Solo-Rennen, Ives Verbruggen, aufgefahren. Verständlicherweise war der Gute schon ziemlich am Arsch, schließlich war er zu diesem Zeitpunkt schon weit über 400 Kilometer solo unterwegs, was ich einfach mal vollständig krass finde. Ein Schulterklopfen, eine Anfeuerung, ein nettes Dankeschön und vorbei war die denkwürdige Begegnung. Ich enteilte, der Weltmeister blieb hinter mir im Staub und ist doch ein Radsportheld wie ich es nie sein werde – riesengroßer Respekt nicht nur vor seiner Leistung, sondern auch vor der aller Solofahrer.
Insgesamt haben wir 47 Runden zurückgelegt, was 512 Kilometern und einer Mittelfeldplatzierung entspricht. In der Nacht lief es bei den Jungs wohl ganz gut, auch wenn wir einen Kettenriss hatten, ein Wechsel nicht klappte und durch meinen zeitweisen Ausfall eben ein Mann weniger zur Verfügung stand.
Das größt mögliche Dankeschön geht an Urs und Sarah, die von der Anmeldung über den Fahrerlagerbus bis zum Pre-Race BBQ alles perfekt organisiert haben – Ihr seid echt super! Unsere Support-Mädels waren ebenfalls perfekt, Ihr habt an der steilen Grasrampe ganze Arbeit geleistet und wart auch sonst eine Riesenhilfe. Und dem Rest der Truppe sei gesagt: Fucking perfect team! Ihr seid der Hammer! Noch besser wäre es, für mich, natürlich gewesen, wenn Petra hätte dabei sein können.
Theoretisch wäre in zwei Wochen das nächste Rennen. Doch gerade verspüre ich leider akute Rad-Unlust. Außerdem kam die Fifa auf die dumme Idee, auf den gleichen Tag ein WM-Endspiel zu terminieren. Ich denke, ich werde besseres vorhaben, als im Kreis zu fahren.
Montag, 21. Juni 2010
Zurück vom Alpencross

Ich werde den Rest meines Lebens eine prägende Erinnerung an den Alpencross 2010 haben: Regen. Viel Regen.
Es gab keine Etappe, an dem wir (Bertram & Judith, Petra & ich) komplett trocken geblieben wären. OK, ein paar halbe Tage war das Wetter ganz in Ordnung. Wir konnten draußen ein Eis essen und im kurzen Trikot fahren und ein paar Berge sehen. In den Dolomiten allerdings hat es einfach durchgeschifft, was u.a. zur Folge hatte, dass wir zum ersten Mal in unserem Leben eine Shuttle-Option genutzt haben. Aber hey, wenn Du nach zwei Tagen Kälte und Dauerregen die Möglichkeit hast, Dich für 10 Euro auf den nächsten Pass fahren zu lassen, dann kann mich der selbstauferlegte Ehrenkodex mal gewaltig an der Tute hupen. Und wir sind im Nebel am Lago angekommen. Gibt geileres.
Zur Strecke sei gesagt: Wir sind kurz unterhalb des Brenners gestartet, haben die alte Militärpiste am Brenner Grenzkamm genommen, dann einen dreitägigen Schlenker durch die Dolomiten (Geislergruppe, Seiser Alm, Mahlknechtjoch, Fassatal, Karerpass) gemacht und sind schließlich über Andalo an den Gardasee gefahren. Highlights waren der geile Trail vom Grenzkamm runter, die urige Übernachtung auf der Geisleralm und die kleine Trattoria in Andalo.
Neben dem Regen hat noch eine verbogene Bremsscheibe an den Nerven gezerrt. Ich habe es außerdem geschafft, erst beim Bergauffahren zu stürzen und mich 30 Minuten später nach allen Regeln der Kunst auf einer nassen Holzbrücke zu wickeln, zudem haben wir zweimal im falschen Ort eine Unterkunft reserviert (einmal im verkehrten Tal, wo es ein Dorf mit gleichem Namen gibt und einmal in einem Ortsteil, der 1.000 Höhenmeter oberhalb des anvisierten Brixener Stadtkerns lag). Aber wir leben, haben die Alpen bezwungen und sitzen glücklich wieder an Schreibtischen, wo wir an das nächste Mal denken.
Nächstes Wochenende ist das 24 Stunden Rennen. Die Strecke mit dem schlechtesten Ruf der Welt wartet. Falls es regnet, verlange ich mein Geld zurück.
Bis dahin, seid gut,
Christian.
P.S.: Das obige Bild ist das einzige, dass ich mit der Handycam geschossen habe. Bertram war diesmal für die Fotos zuständig.
Donnerstag, 10. Juni 2010
Teufels Küche




Es ist viel passiert in den letzten acht Tagen. Wo fange ich an? OK, hinten: Der Tegernsee Marathon. Quasi ein Heimspiel, da wir das Tegernseer Tal mal großzügig zu München dazurechnen können. Ich wollte perfekt vorbereitet an der Startlinie stehen. Das heißt in meinem Fall: Körperliche Unzulänglichkeiten durch treffsichere Rahmenbedingungen ausgleichen. Also das Bike geputzt, die Beine rasiert und rennfähiges Material verbaut: Die Rocket Rons kamen wieder drauf, zudem ein neuer Vorbau von Syntace, der für Schmerzentlastung im Rücken sorgen sollte und ein Satz Ergon-Griffe, die meine Probleme mit der Handmuskulatur entschärfen helfen. Diese, dafür dass es sich um Lenkergriffe handelt, wirklich sauteuren Dinger machten die ganze Sache dann doch noch hektisch (und hey, ich hatte wirklich alles getan, damit genau dies nicht eintritt – ich hatte sogar eine Packliste). 5 Newtonmeter sind das angegebene Anzugsmoment für die Klemmschraube. Ich kann berichten: Sie bricht bei genau 4 NM. Gut, dass der Obi um die Ecke bis 20 Uhr aufhat. Und dann durfte natürlich die Sportlernahrung nicht fehlen. Zusammen mit Matthias haben wir also noch ein bisschen Schwein auf den Grill gelegt und bayrisches Bier gezischt. Yeah, that’s racing, Baby.
Als wir am nächsten Morgen im Starterfeld standen, wollte ich am liebsten wieder heim. Es war heiß. So heiß, dass wir schon beim Warten im Starblock geschwitzt haben. Was stand da noch gleich in der Ausschreibung? 2600 Höhenmeter? Herzlich willkommen im Reich der Vollidioten, es ist angerichtet für einen wundervollen Sonntag.
Also, das Rennen: Es gab drei Berge, von denen der erste steil, der zweite moderat und der dritte ein Arschloch war. Berg 1 lief in Ordnung, nach einer guten Stunde waren Matthias und ich drüber. Insgesamt hat das Rennen in dieser Phase recht stark unter dem großen Teilnehmerfeld gelitten, was das Fahren ziemlich unkonstant und unrhythmisch machte.
Berg 2 war geil. Matthias und ich waren immer noch zusammen und haben so langsam den Gashahn aufgerissen. Als ich mich das erste Mal traute, auf die Uhr zu sehen, wurde mir so langsam klar, dass heute ein ziemlich guter Tag werden könnte. Ein Finish unter fünf Stunden konnte drin sein.
Dann kam Berg 3, der den Umständen entsprechend vertretbar war. Immerhin bin ich mehr gefahren als bei meinem Trainigsride auf der Rennstrecke eine Woche zuvor. Mittlerweile war mir Matthias enteilt und mit wechselnden Leidensgenossen ging die Sache irgendwie rum. Die lange Schleife zurück durchs Tal zu Start und Ziel war dann die Gelegenheit noch mal alles zu zünden. Hat geklappt: Der Gang war groß, die Beine brannten und im Ohr war Aerosmith (nein, natürlich nicht per Kopfhörer, es war vielleicht der kleine Vogel in meinem Hirn, der zuviel Adrenalin getrunken hatte): Ain’t no mistaken, my body’s shakin’, my souls’s been taken, by a devil with a new disguise. The girl’s so witchin’, my backbone’s twitchin’ cause down in hell’s kitchen the devil’s got a new disguise. Jaja, geil.
OK, genug pathetischen Scheiß erzählt. Im Ziel waren es 4:45 h, passt doch.
Petras Rennen war in Ordnung. Leider war sie gesundheitlich angeschlagen und konnte deshalb nicht ganz so, wie sie wollte. Zudem kam ein Problem mit einer wandernden Sattelstütze dazu. Ich habe ihr Ergebnis gerade nicht im Kopf, aber am Ende hatte es dann doch noch für eine ordentliche Platzierung bei den Damen gereicht. Matthias hatte ein gutes Rennen und kam bei ungefähr 4:25 ins Ziel. Als sehr guten Abfahrer hat ihn die Singltrail-lastige Strecke noch stärker gemacht und auch die Qulitäten seines Nicolais konnte er da natürlich voll ausspielen.
Ja, wir bewegen uns ja gerade rückwärts durch die Zeit und so sollte ich noch erwähnen, dass wir direkt vorm Marathon zwei Tage am Gardasee verbracht haben. Die Sonne schien, wir sind ein bisschen Radgefahren und haben uns die Bäuche viel zu voll geschlagen (unter anderem mit dem weltbesten Tiramisu). So wird’s gemacht.
Tschö mit ö,
Christian
Mittwoch, 2. Juni 2010
Hier regnets uns zu sehr
Also mal schnell über den Feiertag an einen der schönsten Plätze der Welt, wo ich leider viel zu lange nicht mehr war. Jaaahaaaa, off to Lago di Garda, noch schön ein paar Pizzen reinknallen, damit es sich am Sonntag auch besser die Berge hochtritt.
Freitag, 28. Mai 2010
Generalprobe
Drei Berge, drei Trails, jede Menge Schlamm und viele Kilometer im kleinsten Gang. So lässt sich mein heutiger Tag zusammenfassen. Ich war am Tegernsee und bin die Strecke des Tergernsee-Marathons abgefahren, der nächstes Wochenende stattfindet. Das wird eine MAssenveranstaltung mit vier Streckenvarianten, wobei ich heute mit 70 Kilometer und 2600 Höhenmeter, Veranstalterangabe, die zweitlängste unter die Stollen genommen habe. Der schlimmste Anstieg, hinauf zum Wallberg, kommt dabei zum Schluss (so eine richtige Drecksau!) und ein gar nicht so großzügiges Zeitlimit gibt es auch. Haha, die armen Deppen, die das im Rennen fahren müssen. Oh ... ich vergaß. Ich bin natürlich einer davon. Noch neun Tage, um schneller zu werden. Leider fürchte ich, "gute Beine" wie die Straßenkollegen sagen, fallen nicht zum Himmel. Außerdem ist das auch eine Frage der Lebenserfahrung, ist mir doch schon bei verschiedenen Gelegenheiten aufgefallen, nicht zaubern zu können. Immerhin, ich bin mit fünf Stunden heute astrein und konstant durchgekommen. Wenn das im Rennen so klappt - ein Traum!
Und hier noch das Resultat. Vielleicht haben die deshalb alle so komisch geguckt an der Eisdiele in Rottach-Egern. Es hätte auch diverse wirklich wunderschöne Ausblicke auf den Tegernsee zum fotografieren gegeben, aber ich hatte ja keine Zeit unterwegs, weil ich ja auf selbige gefahren bin.
Und hier noch das Resultat. Vielleicht haben die deshalb alle so komisch geguckt an der Eisdiele in Rottach-Egern. Es hätte auch diverse wirklich wunderschöne Ausblicke auf den Tegernsee zum fotografieren gegeben, aber ich hatte ja keine Zeit unterwegs, weil ich ja auf selbige gefahren bin.

Dienstag, 25. Mai 2010
Durch den dunklen, schwarzen Wald


Dialog am Morgen des dritten Tourtages:
"Was jetzt wohl unsere Körper von uns denken?"
"Du Arschloch!"
Matthias und ich waren im Südschwarzwald unterwegs und am Ende hat es echt mal gereicht. Start war in Gengenbach, dann sind wir über den Westweg nach Schonach (1. Übernachtung) und über den Feldberg und den Schauinsland nach Kirchzarten (2. Übernachtung) und schließlich über den Kandel, durch das Kinzigtal und irgendwelche Höhenwege wieder nach Gengenbach zurück. Absolut geil ist die Gegend dort unten rund um Freiburg. Hohe Berge, jede Menge Trails und wirklich bike-affine Menschen. Unser alter Freund Karl hat es also genau richtig gemacht, als er vor ein paar Jahren dort hingezogen ist. Mit dem haben wir uns übrigens am Abend der zweiten Etappe auf ein paar schaumige Kaltgetränke in Kirchzarten getroffen. Wirklich ein Supertyp, unser Ami.
Achso, ich wollte ja noch damit angeben, wie heldenhaft wir sind: 7.300 Höhenmeter in drei Tagen. Das zumindest sagt Matthias' HAC. Das Garmin zählt immer ein bisschen langsamer, aber eigentlich scheint der HAC zu stimmen, wie die Vergangenheit gezeigt hat. Also im Zweifel für den Angeklagten. Die Kilometeranzahl ist irgendwo im Garmin vergraben, aber ich glaube, die kürzeste Etappe hatte 70.
Fotografiert haben wir eigentlich nur Mist. Zum Beispiel den Fußpilz in Schonach. Sowieso ein blödes Kaff mit echt doofem Hotel. So. Jetzt hab ich denen das aber gegeben.
Love and Peace
cfö
Dienstag, 18. Mai 2010
Racetime again





Zum Auftakt der Rennsaison waren wir beim Fränkische Schweiz Bike Marathon in der Nähe von Bamberg. Mit Platz 142 habe ich den Sieg nur knapp verpasst. Dagegen mal so richtig beachtlich ist Petras Resultat: Neunte in der Damenwertung und das auf der vollkommen zugeschlammten Mittelstrecke, die etliche Laufpassagen bergauf wie bergab enthielt, welche wiederum mit dem bleischweren Würfel auch nicht gerade ein Vergnügen gewesen sein dürften (hier ist ja immerhin Besserung in Form eines neuen, sehr, sehr feinen, Bikes in Sicht).
Eigentlich hätte alles so gut werden können mit dem Start in die Rennsaison. Im April noch habe ich mich richtig fit gefühlt und fest geplant, mal so richtig zu rocken. Dann kam der Umzug. Und eine Hochzeit (nein, nicht unsere). Und eine Dienstreise. Und schlussendlich, als all dies geschafft war und ich wieder Zeit fürs biken finden wollte, eine Erkältung. Das war dann genau eine Woche vorm Marathon, schönen Dank auch.
Immerhin hatte sich die Erkältung bis zum Rennmorgen wieder in ein echt vertretbares Ausmaß zurückentwickelt, sodass ein Start mit meiner noch nicht vollkommen zurückgebildeten Vernunft vereinbar war. Dennoch hatte ich nun wahrlich schon bessere Tage, wie sich zeigen sollte.
Was gibt es zum Rennen an sich zu sagen? Nun ja, nicht soviel. Es war relativ schnell klar, dass ich in Anbetracht der eher suboptimalen Gesamtsituation wie Bertram und Petra auch die Mittelstrecke wählen würde. Und wenn jemand mal ein Lehrbuch über die dümmste Renntaktik der Welt schreiben will, könnte er darin astrein abdrucken, was folgte: Schon während dem Roll-Out durch den Ort versucht, Plätze gut zu machen, am ersten Anstieg überzogen, frustriert langsamer gemacht, bei gefühlten 15 Kilometern Restdistanz soviel Gas gegeben wie möglich, bei gefühlten verbleibenden 5 Kilometern eingebrochen, irgendwie ins Ziel gehechtet, macht 2 Stunden 30, fertig. Man muss auch mal nach vorne schauen können und vergessen, was so hinter einem liegt.
Und noch was zu den Teamkollegen: Bei Betram war alles gut und Matthias hat, Respekt, die Langdistanz hinter sich gebracht, was vor allem deshalb eine harte Nummer war, weil mal in das Vergnügen kam, die Mittelstrecke einfach zweimal zu fahren. Nicht unbedingt der größte Motivationsfaktor. Hinzu kam ein Kettenriss ungefähr 20 Kilometer vor dem Ziel, der Zeit und vor allem Nerven gekostet hat (O-Ton: „Mit de Arschbacke han i’s wieder nei druckt!“)
Ansonsten war es nett. Wir haben uns am Abend vorher im wirklich schönen Bamberg getroffen und dort echte Sportlernahrung zu uns genommen (siehe Bild), und das Steak direkt nach dem Rennen war auch eine Wohltat.
Freitag, 2. April 2010
Porn is born/Lenninger Tal

Es ist vollbracht, der neue fahrbare Untersatz ist fertig. Hier eines der Bilder, die dankenswerter Weise Christoph von der Mühle gemacht hat (der kennt sich mit sowas aus). Wir standen ewig auf der Baustelle von Matthias' Bruder und danach am Darmsheimer Steinbruch rum, um vernünftige Bilder in den Kasten zu kriegen. Ich denke, der Aufwand hat sich gelohnt und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Christoph bearbeitet gerade noch die restlichen Bilder, dann gibt's vielleicht mehr.
Heute dann musste die Kiste natürlich gebühren eingeweiht werden. Dies taten wir mit einer schon aus der letzten Saison bekannten Trailrunde auf der Alb. Los ging's in Dettingen, hoch zur Burg Teck und dann mit diversen Trailereien rund ums Lenninger Tal zurück. 45 Kilometer und 1.200 Höhenmeter sagt dann die Statistik am Ende. Wir grinsten uns eins, weil's so geil war und aßen sehr zum Verdruss des zuständigen Wirtes einen Kuchen. Irgendwie waren wir ihm zu dreckig. Ein bisschen hadere ich mit der Tatsache, dass das oben stehende Trailfoto lediglich mit der blöden Handy-Kamera geschossen ist. Eigentlich ein schönes Bild, wie ich finde.
Ja, der Dreck... . Der musste dann natürlich ab. Jetzt müsste Petra allerdings mal das Bad putzen.
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