rund um den Schliningpass auf den Weg in die spektakuläre Val d Uina-Schluchtengalerie.
Kurz vor deren Beginn trafen wir auf eine ziemlich ratlose Alpencrosser-Truppe. Einer ihrer Mitfahrer hatte es irgendwie geschafft, sein Vorderrad in Anlehnung an einen Kartoffelchip zu verformen. Da ging echt gar nichts mehr, die Felge war an zwei
Stellen sogar durch die Verformung gerissen und auch Matthias, der zwei Tage zuvor am Fimberpass einem namenlosen Alpencrosser noch einen gehörigen Achter rauszentriert hatte, konnte da nichts mehr machen. Was eigentlich passiert war, konnte uns der Betroffene nicht so richtig erklären, ein blutiges Knie und der Schmutz auf Trikot und Hose deuteten aber auf eine ordentliche Bodenprobe hin. Wir schickten die Truppe also rüber zur Sesvennahütte, in der Hoffnung, der Wirt oder jemand vom Hüttenpersonal könnte den Kartoffelchip-Mann mit dem Jeep ins Vinschgau
runter fahren, und machten uns selbst auf den Abstieg durch die Klamm. Wir sind hier beide schon einige Male zuvor durchgekommen, insofern war der Weg nichts neues für uns -- beeindruckend ist der Weg durchs Val d Uina dennoch jedes Mal wieder!
Unten im Engadin hauten wir erstmal Pasta mit Tomatensoße rein, während das Restaurant von einer geführten Touren-Gruppe, Veranstalter Bike-Alpin, geentert wurde. Wir zählten 12 Biker. Wieviele Höhenmeter kann man sich da pro Tag vornehmen, um vor Einbruch der Dunkelheit das Quartier zu erreichen? 500? Jedenfalls kann ich mir lebhaft vorstellen, wie alle drei Meter jemand aufs Klo muss, ein Foto machen will oder sich umziehen muss, weil es wahlweise zu heiß oder zu kalt ist.
Der Rest des Tages verlief deutlich unspektakulärer als der Vormittag. Es ging einen guten Batzen Kilometer über Schotter und dann über die Straße am Inn entlang, bevor wir uns an die Asphalt-Auffahrt nach Samnaun machten. Matthias war recht schnell außer Sichtweite, aber ich ließ mich nicht stressen, sondern kurbelte ruhig meines Weges. Nach diversen Höhenmetern belohnten wir uns mit dem üblichen Sportlermenü (Pizza + Hefeweizen), machten noch schnell den weltschlechtesten Fernsehshows irgendwo zwischen RTL und Pro7 unsere Auwartung und entschlummerten mit der traurigen Gewissheit, dass es das schon fast wiedereinmal war.
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