Mittwoch, 2. September 2009

Tag 1: Per Powegel ins Himmelbett

So, dann wollen wir mal vom ersten Tag berichten. Den nullten, also die Anreise, können wir uns ja wohl sparen.
Es wurde also endlich Morgen, ich hatte wie immer vor Vorfreude schlecht geschlafen und gleich stellten wir mal klar, dass wir hier auf echtem Männertrip sind, wo Erholung und Komfort nichts zu suchen haben. Also Aufstehen gegen halb sieben, ein Frühstück und dann um kurz vor acht in den Sattel. Wir beamten uns mit frischen Beinen auf den Fimberpass (2608 Meter) und konnten auf dem Hammer-Trail bergab echt mal hammer-viel fahren (ich erinnere mich an unseren ersten Alpencross 2001 – da sind wir mit Raceschuhen im strömenden Regen da runter gelaufen!).

Es war elf, als wir auf der Engadiner Seite den Fahrweg erreichten. Der aber ist langweilig und so machten wir uns auf die Suche nach einer unserem Heldenmut adäquaten weiteren Trailabfahrt in Richtung Scoul. Diese Scheißidee hat dann leider mal so richtig Zeit gekostet, aber der wacklige Gang über zwei Original-Indiana-Jones™-Hängebrücken hat entschädigt.

Im Engadin unten gab es Cola, Rhabarberkuchen und Schinkenwecken sowie die nächsten Orientierungsprobleme. Mann, wir waren echt zu doof, die Straße nach S-Charl hoch zu finden. Irgendwie kamen wir dann doch mal dort an und haben es sogar noch geschafft, diesen Poser auf dem Cannondale-Scalpel mit Lefty, rasierten Beinen aber dafür ohne Gepäck abzuziehen. Ich fand, wir sind so gut!
Damit hatte es sich dann aber auch schnell wieder. Der Höhenmeterzähler hatte nämlich längst die 2000er-Marke überschritten und es ging weiter und weiter hoch zum Pass da Costainas (rd. 2200 m). Ich muss zugeben, ich war bedient.

Ein Powergel und die Aussicht auf Hefeweizen und Pizza im Münstertal brachten mich über den Berg. Wir haben dann aus schwäbischer Geizigkeit auch nur fünf Hotels verglichen (OK, ich war es diesmal, der rumgezickt hat… :-)) und mussten doch 50 Euro zahlen. Dafür hatten wir ein Himmelbett, flauschige Handtücher und ein hübsches Badezimmer. Wie war das noch mal mit dem Männerurlaub? Naja, wir werden ja auch nicht jünger.

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