Freitag, 28. Mai 2010

Generalprobe

Drei Berge, drei Trails, jede Menge Schlamm und viele Kilometer im kleinsten Gang. So lässt sich mein heutiger Tag zusammenfassen. Ich war am Tegernsee und bin die Strecke des Tergernsee-Marathons abgefahren, der nächstes Wochenende stattfindet. Das wird eine MAssenveranstaltung mit vier Streckenvarianten, wobei ich heute mit 70 Kilometer und 2600 Höhenmeter, Veranstalterangabe, die zweitlängste unter die Stollen genommen habe. Der schlimmste Anstieg, hinauf zum Wallberg, kommt dabei zum Schluss (so eine richtige Drecksau!) und ein gar nicht so großzügiges Zeitlimit gibt es auch. Haha, die armen Deppen, die das im Rennen fahren müssen. Oh ... ich vergaß. Ich bin natürlich einer davon. Noch neun Tage, um schneller zu werden. Leider fürchte ich, "gute Beine" wie die Straßenkollegen sagen, fallen nicht zum Himmel. Außerdem ist das auch eine Frage der Lebenserfahrung, ist mir doch schon bei verschiedenen Gelegenheiten aufgefallen, nicht zaubern zu können. Immerhin, ich bin mit fünf Stunden heute astrein und konstant durchgekommen. Wenn das im Rennen so klappt - ein Traum!

Und hier noch das Resultat. Vielleicht haben die deshalb alle so komisch geguckt an der Eisdiele in Rottach-Egern. Es hätte auch diverse wirklich wunderschöne Ausblicke auf den Tegernsee zum fotografieren gegeben, aber ich hatte ja keine Zeit unterwegs, weil ich ja auf selbige gefahren bin.

Dienstag, 25. Mai 2010

Durch den dunklen, schwarzen Wald



Dialog am Morgen des dritten Tourtages:
"Was jetzt wohl unsere Körper von uns denken?"
"Du Arschloch!"

Matthias und ich waren im Südschwarzwald unterwegs und am Ende hat es echt mal gereicht. Start war in Gengenbach, dann sind wir über den Westweg nach Schonach (1. Übernachtung) und über den Feldberg und den Schauinsland nach Kirchzarten (2. Übernachtung) und schließlich über den Kandel, durch das Kinzigtal und irgendwelche Höhenwege wieder nach Gengenbach zurück. Absolut geil ist die Gegend dort unten rund um Freiburg. Hohe Berge, jede Menge Trails und wirklich bike-affine Menschen. Unser alter Freund Karl hat es also genau richtig gemacht, als er vor ein paar Jahren dort hingezogen ist. Mit dem haben wir uns übrigens am Abend der zweiten Etappe auf ein paar schaumige Kaltgetränke in Kirchzarten getroffen. Wirklich ein Supertyp, unser Ami.

Achso, ich wollte ja noch damit angeben, wie heldenhaft wir sind: 7.300 Höhenmeter in drei Tagen. Das zumindest sagt Matthias' HAC. Das Garmin zählt immer ein bisschen langsamer, aber eigentlich scheint der HAC zu stimmen, wie die Vergangenheit gezeigt hat. Also im Zweifel für den Angeklagten. Die Kilometeranzahl ist irgendwo im Garmin vergraben, aber ich glaube, die kürzeste Etappe hatte 70.

Fotografiert haben wir eigentlich nur Mist. Zum Beispiel den Fußpilz in Schonach. Sowieso ein blödes Kaff mit echt doofem Hotel. So. Jetzt hab ich denen das aber gegeben.

Love and Peace
cfö

Dienstag, 18. Mai 2010

Racetime again






Zum Auftakt der Rennsaison waren wir beim Fränkische Schweiz Bike Marathon in der Nähe von Bamberg. Mit Platz 142 habe ich den Sieg nur knapp verpasst. Dagegen mal so richtig beachtlich ist Petras Resultat: Neunte in der Damenwertung und das auf der vollkommen zugeschlammten Mittelstrecke, die etliche Laufpassagen bergauf wie bergab enthielt, welche wiederum mit dem bleischweren Würfel auch nicht gerade ein Vergnügen gewesen sein dürften (hier ist ja immerhin Besserung in Form eines neuen, sehr, sehr feinen, Bikes in Sicht).
Eigentlich hätte alles so gut werden können mit dem Start in die Rennsaison. Im April noch habe ich mich richtig fit gefühlt und fest geplant, mal so richtig zu rocken. Dann kam der Umzug. Und eine Hochzeit (nein, nicht unsere). Und eine Dienstreise. Und schlussendlich, als all dies geschafft war und ich wieder Zeit fürs biken finden wollte, eine Erkältung. Das war dann genau eine Woche vorm Marathon, schönen Dank auch.
Immerhin hatte sich die Erkältung bis zum Rennmorgen wieder in ein echt vertretbares Ausmaß zurückentwickelt, sodass ein Start mit meiner noch nicht vollkommen zurückgebildeten Vernunft vereinbar war. Dennoch hatte ich nun wahrlich schon bessere Tage, wie sich zeigen sollte.
Was gibt es zum Rennen an sich zu sagen? Nun ja, nicht soviel. Es war relativ schnell klar, dass ich in Anbetracht der eher suboptimalen Gesamtsituation wie Bertram und Petra auch die Mittelstrecke wählen würde. Und wenn jemand mal ein Lehrbuch über die dümmste Renntaktik der Welt schreiben will, könnte er darin astrein abdrucken, was folgte: Schon während dem Roll-Out durch den Ort versucht, Plätze gut zu machen, am ersten Anstieg überzogen, frustriert langsamer gemacht, bei gefühlten 15 Kilometern Restdistanz soviel Gas gegeben wie möglich, bei gefühlten verbleibenden 5 Kilometern eingebrochen, irgendwie ins Ziel gehechtet, macht 2 Stunden 30, fertig. Man muss auch mal nach vorne schauen können und vergessen, was so hinter einem liegt.
Und noch was zu den Teamkollegen: Bei Betram war alles gut und Matthias hat, Respekt, die Langdistanz hinter sich gebracht, was vor allem deshalb eine harte Nummer war, weil mal in das Vergnügen kam, die Mittelstrecke einfach zweimal zu fahren. Nicht unbedingt der größte Motivationsfaktor. Hinzu kam ein Kettenriss ungefähr 20 Kilometer vor dem Ziel, der Zeit und vor allem Nerven gekostet hat (O-Ton: „Mit de Arschbacke han i’s wieder nei druckt!“)
Ansonsten war es nett. Wir haben uns am Abend vorher im wirklich schönen Bamberg getroffen und dort echte Sportlernahrung zu uns genommen (siehe Bild), und das Steak direkt nach dem Rennen war auch eine Wohltat.