Sonntag, 9. August 2009

Warten auf das Licht

Start zum Sonnenuntergang, Zielschluss bei Sonnenaufgang und zwischendrin: Trails, Staub, Höhenmeter und vor allem eins: Dunkelheit und Einsamkeit. Wer meint, "Schlaflos im Sattel" im Pfälzer Wald sei eine Veranstaltung für vollständig Durchgeknallte liegt genau richtig. Klar, dass wir da mal wieder nicht fehlen durften.
Petra und ich als "Schlafentzug statt Schlafanzug I" und Judith und Bertram als Team Nummer zwei gingen in der Mixed-Klasse auf Rundenjagd. Und das gar nicht mal so unambitioniert. SiS ist zwar eine Veranstaltung mit jeder Menge Spaß und Lässigkeit, aber in der Nacht wird mindestens in der Hälfte des 400 Köpfe starken Feldes gefahren wie in der Hölle.
Es war so: Bertram und ich auf Runde eins, volles Rohr und immer an der Grenze zum Kotzen. Irgendwo im vorderen Drittel ging es über die zum Teil neue Strecke (ein neuer, sehr netter Trail war im Vergleich zum Vorjahr dabei), danach kamen die Mädels an die Reihe. Petra und ich haben uns dann wie vorher taktisch zurecht gelegt im Rhythmus 2:1 durchgewechselt - und lagen plötzlich auf dem dritten Platz der Mixed-Klasse, eine Stunde später aber nur noch auf dem vierten. Das musste sich ändern. Entsprechend mussten wir leiden. Die Nacht dauerte und dauerte und spätestens um drei Uhr morgens war die Sache dann zu einer recht zähen Angelegenheit geworden.
Unsere Ambitionen wurden leider in sekundenschnelle pulverisiert: Heftiger Abflug in ungezählter Runde. Bis wir Knochen und Material sortiert hatten, ging die Sonne auf und ich machte mich zusammen mit diversen anderen auf den Weg ins Licht. Am Ende war's Platz sechs nach 11 Runden. Zusammengerechnet gibt das dann, glaube ich, gute 120 Kilometer und 2.800 Höhenmeter. Gar nicht schlecht, aber echt gut, dass der Scheiß vorbei ist. Nächstes Jahr, das schwöre ich, gehen wir da nur zum Biertrinken hin.

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