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Auf der Schlussabfahrt nach Ischgl
Anstieg zur IdalpeIschgl Ironbike – schon irgendwann vor ein paar Jahren wollte ich da mitfahren. Zu der Zeit, als ich noch fit war, also in der Zeit, an die ich jetzt anzuknüpfen versuche. Naja, dachte ich mir, wenn es mit den Beinen noch nicht so ganz klappt, kann ich ja schon mal damit anfangen, das nachzuholen, was ich damals nicht auf die Reihe gebracht habe.
Genug der Philosophie, Petra überzeugt, angemeldet, Kohle gezahlt und Freitag (das Rennen war am Samstag) nach Ischgl runter gefahren. Da Petra von unserem Außenposten Straubing im bayrischen Wald samt dem schönen neuen Auto anreisen sollte und ich in der Rockbunny-Zentral e in Stuttgart ohne Auto saß, war das diesmal nicht ganz so easy. Dank des IBC-Forums konnte ich dann bei Uwe aus dem IBC-DIMB-Racing-Team mitfahren – schönen Dank nochmal an dieser Stelle und sorry für die Aktion mit der liegen gelassenen Satteltasche, die uns eine halbe Stunde gekostet hat.
Der Start zum Rennen war das pure Schaulaufen von Scott Scales, rasierten Beinen und Trikots, deren Aufdrucke zu dem passen, was auf dem Rahmen steht. Ich bekam es also mit der Angst zu tun – und die Tatsache, dass es ja dummerweise eine Karenzzeit zu bewältigen gab, hat nicht gerade zu meiner Beruhigung beigetragen. Flott, aber nicht zu flott ging das Rennen los. Hoch zur Lareinalm, kurze Trailabfahrt im Marathon-in-der-ersten-Rennhälfte-Modus (also im Stau) und auf dem großen Blatt durchs Tal zurück. Schnell während der Fahrt ein Powergel reingedrückt, erfolgreich gegen den daraufhin einsetzenden Brechreiz gekämpft, und schon war das Zeitlimit geschafft. Die Taktik war klar: Die große Runde mit den 3.800 Höhenmetern kann mich mal, ich fahr lieber Vollgas und dafür nur die mittlere Runde mit halb so vielen (angegeben: 48 km, 2.050 Hm).
Sausteil ging die Strecke von Ischgl hoch ins Skigebiet zur Idalpe. Die tausend Höhenmeter habe ich mir mit einem Haibike-Händler aus Singen und Uwe von IBC-DIMB vertrieben, den ich an der Verpflegungsstation wiedertraf. Mittlerweile hatten sich meine Nerven auch wieder beruhigt: Carbon unterm Arsch und Muskelöl auf den Beinglatzen heißt noch lange nicht, bergauf auch schneller zu sein.
Irgendwann war dann die letzte Verpflegungsstation erreicht, ich drückte Banane und Cola rein und gab auf dem Weg zur Velillscharte, mit knapp 2.600 Metern der höchste Punkt des Rennens, nochmal alles. Die Rechnung ging genau auf: Ich konnte mich bis oben komplett leer fahren und bin gleichzeitig während des Rennens nicht über meine freilich recht engen Grenzen gekommen. Ein Blick auf die Uhr: 3,5 Stunden unterwegs – das könnte eine Zeit unter vier Stunden werden! Also bergab schnell noch ein bisschen überholt, bis mich dann die ersten beiden der großen Runde einholten und überholten. Im erweiterten Windschatten des Zweitplatzierten war ich nochmal richtig motiviert. Im großen Kettenblatt durch den Dorftunnel geballert und schon war das Ziel erreicht. 3:53 h und ein grandioser Platz 191. Egal, denn es hat Spaß gemacht: Kurzweilige Strecke mit schöner Schlussabfahrt (Trail in der erste Hälfte), brauchbare Beine und für ein paar nette Schwätzchen im Rennen hat es auch noch gelangt.
Noch ein paar Worte zum Material: Ich bin die Reifenkombi aus Schwalbe Nobby Nic 2,25“ vorne und Fat Albert 2,25“ hinten gefahren und war damit eigentlich heillos übermotorisiert. In der einzigen kritischen Situation, als mir in einer der unteren Serpentinen der Schlussabfahrt das Vorderrad ausbrach, hat der Nobby Nic allerdings auch nichts mehr genützt. Vor dem Rennen habe ich noch auf KoolStop-Belege gewechselt, was sich in einer gefühlten Steigerung der Bremsleistung um 150% bemerkbar machte, und meine aktuelle Cockpit-Kombination aus Race-Face LowRiser und kurzen Hörnchen will ich wirklich nicht mehr missen. Ergonomisch klasse, sportliche Position und bergab die nötige Sicherheit!
Guitar Gangsters and Cadillac Blood,
cfö